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Test: Eignet sich der vollelektrische Volvo C40 bzw. EC40 für einen Familien-Kurzurlaub?
Im Dezember 2022 habe ich mit meiner Familie einige Tage in einem Ferienpark in Katwijk an der niederländischen Nordsee verbracht, um mal zu testen, wie gut sich ein vollelektrisches Auto inzwischen für einen Familienurlaub eignet. Um es kurz zufassen: Auf diesem Trip ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte:
- Vor Ort (im Ferienpark) gab es keine Ladestation
- In der Umgebung gab es nur langsame 11 kWh Ladestationen
- In der Ladeapp als frei angezeigte Ladestationen waren besetzt oder funktionierten nicht
- Für eine Ladestation hätten wir eine spezielle Ladekarte benötigt, die wir nicht hatten.
- An einer Ladestation ließ sich der Ladevorgang nicht beenden, sodass wir eine Notfall-Nr. anrufen mussten, um unser Kabel abkoppeln zu können.
Dass vieles nicht so klappte, wie wir uns das vorgestellt hatten, lag nicht am Volvo C40, der inzwischen in Volvo EC 40 umbenannt wurde, damit man gleich erkennt, dass es sich um ein vollelektrisches Fahrzeug handelt. Es lag vielmehr an einer Kombination aus falschen Erwartungen bzw. einer ungünstigen Planung meinerseits, die einfach nicht zur Ladeinfrastruktur passte. Da uns das Fahrzeug für den Test von Volvo zur Verfügung gestellt wurde, möchte ich es nun kurz vorstellen.
Der vollelektrische Volvo C40
Der Volvo C40 (jetzt: EC40) sieht nicht nur von außen futuristisch und schick aus..
…sondern kann durch reichlich Platz im Innenraum überzeugen. Unsere 18-jährige Tochter und unser 16-jähriger, 1,85 m große Teenager Sohn fühlten sich auf der Rückbank des 5-Sitzers jedenfalls sehr wohl und waren der Meinung, dass der Platz auch gut für lange Fahrten bis nach Österreich oder Italien ausreichen würde.
Der Kofferraum ist geräumig und bietet für unseren minimalistischen Reisestil definitiv genug Platz. Alternativ wäre eine Dachbox oder eine günstige Dachtasche *Affiliate Link eine Option.
Vorteil: Dank des zweiten Staufachs unter der Motorhaube geht kein Platz für das recht große Ladekabel verloren, dass man für innerstädtische Ladestationen unbedingt dabei haben sollte.
Technische Daten
- Reichweite (kombiniert, WLTP): 477 – 581 km
- Verbrauch (kombiniert, WLTP): 16,3 – 17,3 kWh/100km
- Akku-Kapazität / Batteriekapazität (netto): 67 oder 78 kWh
- Akku-Kapazität / Batteriekapazität (brutto): 69 oder 82 kWh
- Ladezeit (AC, 11 kW): 7 h oder 8 h (0 – 100%)
- Ladezeit (DC, 250 kW): 28 min oder 34 min (10 – 80%)
- Ladeleistung: max. 150 oder 200 kW
Das Fahrverhalten des Volvo C40
Der Wagen fährt angenehm ruhig und beschleunigt so zügig, wie ich das von E-Autos gewohnt bin. Das heißt: Der Fahrspaß ist groß! Im Vergleich zu meinem elektrischen Mini, den ich im Alltag fahre, ist mir die hohe Sitzposition und die sehr gute Übersicht positiv aufgefallen.
Bedienung des Displays
Die Bedienung des Fahrzeugs erfolgt über ein Display im Tablet-Format und ist selbsterklärend. Die wichtigsten Funktionen des Autos sowie die Routenplanung lassen sich so ebenso steuern wie Apps, das Radio und die Klimatisierung. Das ist grundsätzlich praktisch, ich bleibe aber ein großer Fan von Knöpfen, an denen ich ohne ein Menü mal eben die Grundfunktionen verändern – also die Lüftung höher oder das Radio leiser drehen kann.
Die Sicherheit
Was mir an Volvo grundsätzlich sehr gut gefällt: Es wird seit Jahren überdurchschnittlich viel Wert auf das Thema Sicherheit gelegt. Durch das Spurhaltesystem, die automatische Abstandshaltung etc. entsteht ein Hauch von autonomen Fahren. An das Gefühl, mehr Kontrolle an den Bordcomputer abzugeben, muss ich mich nun wiederum noch gewöhnen. Wenn ein spontaner Spurwechsel ohne vorheriges Blinken zu einem „Widerstand“ des Fahrzeugs führt, ist das für mich aktuell jedenfalls noch ein seltsames Gefühl.
Das Laden des Volvo C40
Das Laden klappte an Autobahn-Ladestationen problemlos. Durch die schnelle Ladegeschwindigkeit reichte ein Stopp von 20 Minuten, um den Akku ausreichend zu laden.
Innerstädtisch wurde es dann schwierig. In unserem Ferienpark gab es z.B. keine Ladestation. Da wir ursprünglich geplant hatten, den Wagen am Urlaubsort entspannt aufzuladen, um dann mit einem vollen Akku die Heimreise anzutreten, suchten wir im Ort nach Alternativen. Das führte dann dazu, dass wir zu einer Ladestation in der Nähe fuhren, den Wagen dort für einige Stunden mit 11 kWh laden ließen und dann wieder zur Ladestation liefen, um ihn abzustöpseln bevor Strafgebühren für das Laden nach einer Beendigung des Ladevorgangs entstehen konnten,
Auf dem Heimweg entschieden wir uns für einen Stopp im wunderschönen Städtchen Leiden und suchten in der Ladestationen-App nach einer Möglichkeit, während des Stadtbummels ein paar Prozent zu laden. Das klappte nicht wie geplant, weil wir die erste Ladestation nicht gefunden haben, die 2. Option im Parkhaus wenige Sekunden vor unserem Eintreffen von einem anderen Fahrer weggeschnappt wurde und die 3. Station aufgrund von Problemen mit der Ladekarte unser Kabel nicht mehr freigab. Schließlich fanden wir zwar doch noch eine Lösung, waren aber nicht begeistert vom Tagesverlauf.
Mein Fazit:
Kurz vorab: Auch wenn das Ende des Berichts nicht danach klingt, bin ich der Meinung, dass sich der Volvo C40 bzw. EC40 absolut für einen Kurztrip ans Meer eignet. Der Wagen selbst hat uns total überzeugt. Nur der Preis wäre mir persönlich mit 65.930 € (Testwagen inkl. Sonderausstattung) zu hoch. Dass uns das Laden einige Nerven gekostet hat, hatte nichts mit dem Auto zu tun. Mit einer geschickteren Planung und einem Fokus auf Schnellladesäulen an Autobahnen sowie der Vorgabe, mit mehr als halbvollem Akku am Urlaubsort anzukommen und nicht zwingend vor Ort zu laden, sollte eine Fahrt in den Familienurlaub mit einem E-Auto gut möglich sein. Ich werde das definitiv nochmal in Ruhe testen und dann hier auf dem Blog von meiner Erfahrung berichten.
Nun hoffe ich, dass euch dieser Beitrag gefallen hat und freue mich wie immer über euer Feedback.
Viele Grüße,
Update: Wir haben in der letzten Woche einen neuen Anlauf gewagt und sind mit unserem E-Mini mit deutlich niedriger Reichweite (180 km) nach Holland ans Meer gefahren. Das hat richtig gut geklappt und war insgesamt sehr entspannt. Meine 7 Tipps habe ich hier auf dem Blog für euch zusammengefasst.
Weitere Beiträge findet ihr hier auf meinem Blog:
- Alles, was ihr zum Thema E-Auto wissen müsst
- Unser Tagesausflug ans Meer mit dem elektrischen Volvo XC40
- Erfahrungsbericht: XC40, der kompakte SUV von Volvo
- Mein Tesla X Erfahrungsbericht
- 3 Dinge zum Thema Kindersicherheit im Auto, die ihr wissen solltet
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